David Weber, John Ringo: Die Marduk-Mission (March to the Sea, 2001) [Prinz Roger Band 2]

David Weber, John Ringo: Die Marduk-Mission (March to the Sea, 2001) [Prinz Roger Band 2]. Bastei-Lübbe Nov 2005, ISBN 3-404-23289-5, aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Frauke Meier, Paperback 12,4 cm x 18,6 cm, 717 Seiten, 9,95 Euro

David Weber, John Ringo: Die Marduk-Mission (March to the Sea, 2001) [Prinz Roger Band 2]

Prinz Roger MacClintock und die Reste der Bravo-Kompanie des Bronze-Bataillons der Kaiserlichen Garde überschreiten das Nashtor-Gebirge. Auf der anderen Seite finden sie eine Kultur, die bereits das Schwarzpulver erfunden hat. Doch diese Kultur ist im Aufruhr: Die Boman, Barbaren aus dem Norden, haben geschworen, alle Städte zu zerstören, und sie haben ihr Ziel schon fast erreicht. Die Menschen müssen schnellstmöglichst nach K'Vaerns Cove, der letzten Stadt am Binnenmeer, wo sie hochseetüchtige Schiffe bauen wollen, denn der Raumhafen liegt auf der anderen Seite des Meeres. Ihnen geht langsam die Zusatznahrung aus, ohne die sie nicht lange überleben werden, denn der einheimischen Nahrung fehlen einige Vitamine und Aminosäuren. Unglücklicherweise fehlt in K'Vaerns Cove das nötige Bauholz, so daß die Menschen den Mardukanern helfen müssen, gegen die Boman zu kämpfen, um das Material für ihre Schiffe zu bekommen.

Im Vergleich zum ersten Band fallen sofort zwei Dinge auf: Das Buch geht direkt in die Vollen, und die Übersetzung ist gut! Für beides gibt es einfache Erklärungen: Fast alle Hauptcharaktere wurden bereits im ersten Band eingeführt und charakterisiert, und dieser Band wurde von jemand anderem übersetzt, und offenbar auch von jemand anderem korrekturgelesen, denn die Zahl der (trotz Rechtschreibreform) identifizierbarer Fehler ist deutlich geringer als im ersten Band und damit etwa auf dem üblichen (immer noch zu hohen) Bastei-Lübbe-Standard. Damit ist klar, daß die Probleme, die ich mit dem ersten Band hatte, tatsächlich an der miserablen Übersetzung lagen und nicht an den Autoren.

Der Roman bietet die von David Weber gewohnte gute Unterhaltung und realistische Schilderung der Schlachten. Allerdings wird hier deutlich mehr militaristischer Pathos verspritzt als in den Honor-Harrington-Bänden. Mit Büchern von John Ringo kann ich keine Vergleiche ziehen, da ich noch keines davon gelesen habe. Es werden immer wieder Lehren aus der irdischen Geschichte gezogen. Gleichzeitig sorgt die realistische Erzählweise dafür, daß die Menschen immer wieder Verluste hinnehmen müssen, auch Hauptpersonen sind davon betroffen. Da die Mardukaner in diesem Band deutlich besser bewaffnet sind als im ersten Band, mußte ich immer wieder an Bushiboys Irakkrieg denken - die Amerikaner begehen dort immer wieder die Fehler, vor denen in diesem Buch, das bereits 2001 erschienen ist, gewarnt wird. Da sage noch einer, Science Fiction sei Flucht aus der Gegenwart...

Fazit: Ein guter Roman, bei dem nur das übermäßige Pathos stört. Unbedingt empfehlenswert für alle, denen die Bände um Honor Harrington gefallen haben!


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Erstellt am So, den 19.03.2006 von Martin Stricker.
Zuletzt geändert am So, den 14.05.2006 um 22:02.